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Geschichten "Abseits der Piste"

Spuren im Tiefschnee

Pulver & Paradies

Die schönsten Lines des Zillertals entdeckt man bei den Ride & Shoot Days mit Profi-Snowboarder Werni Stock und Fotograf Tom Klocker am Hintertuxer Gletscher. Das Abenteuer beginnt, wo die Pisten aufhören …


"Mogscht no a paar Zwebm?“, fragt Werni mit seinem ewigen Grinser im Gesicht. Und reicht uns eine Handvoll Rosinen. Wieder was gelernt, linguistisch jedenfalls. Wir sitzen an einem Jausenplatz der Kategorie 5- Sterne- Panorama, jenseits der 3.000- Meter- Marke; hinter uns ein kurzer, aber schweißtreibender Aufstieg aus eigener Muskelkraft, vor uns ein Prachtblick über die versammelten Zillertaler Gletscherriesen, vom Großen Möseler bis zum Olperer. Und ein unverspurter Pulverhang der Marke „Ende nie“, ganz unten ein See, der von seiner Anmut her auch ein norwegischer Fjord sein könnte. „Die Berge gehen uns so schnell nicht aus da herinnen“, kommentiert Werni die Szenerie trocken, aber nicht ohne Stolz in der Stimme. Zillertalerischer wird’s wohl nicht mehr – vom Panorama und von den Leuten her nicht. Unterwegs sind wir mit Werni Stock, Profi-Snowboarder aus Tux. Mit dabei ist heute noch jemand, der das Gebiet ganz genau kennt: der Mayrhofner Tom Klocker, Profi-Fotograf und Instagram-Koryphäe mit Followerzahlen jenseits der Einwohnerzahl der österreichischen Bundeshauptstadt. Mit der ersten Gondel geht’s nach oben.



Gemeinsam wollen wir den besten Pulverschnee – Verzeihung, Powder! – aufspüren, der sich am weitläufigen Hintertuxer Gletscher präsentiert. Die einladenden Pisten lassen wir dafür links liegen, für die motivierten Mädels Lisa und Anna Maria und den Autor dieser Zeilen steht heute exklusiv „Ride & Shoot“ am Programm. Ride für Freeride, Shoot für Photoshoot – für Ersteres ist Werni zuständig, für Zweiteres Tom. Heute geht es ganz um die Turns und die Lines, wir wollen die perfekte Freeride-Abfahrt, wir wollen den Flow. Und bessere Chancen auf einen unverspurten Hang als mit den zwei Local Heroes bekommt man in diesem Leben nicht. Sie sind am Hintertuxer Gletscher quasi aufgewachsen, kennen hier jede Variante. Und deren gibt es unzählige, man findet, bedingt durch die Höhe, meist die ganze Saison über gute Bedingungen für Pulverschnee, wenn man weiß, wo er liegt. Ein Wissen, das sie ab dieser Saison eben auch teilen wollen, die Ride & Shoot Days gehen in die erste Runde. „Wir möchten den Leuten zeigen, wie viel Spaß wir beim Shooten haben, und sie deshalb für einen Tag mitnehmen. Denn je größer der Spaßfaktor, desto besser das Resultat – nenn es meine Geheimformel“, erklärt Tom die Idee.

„Die Schönheit meiner
Heimat herzuzeigen ist
mir mehr wert als jeder
Erfolg bei einem Contest.“

Werni Stock

„Man muss sich zu hundert
Prozent auf den anderen
verlassen können. Beim
Shooten wie beim Fahren.“

Tom Klocker

 

Los geht es mit ständigem „Griaß di“ und „Servus“ durch die Talstation – klar, dass die Jungs hier jeden Liftler beim Vornamen kennen. Werni ist quasi jeden Wintertag hier oben anzutreffen, und das mit bemerkenswertem Enthusiasmus und nie versiegender guter Laune. Seit er das erste Mal auf einem Snowboard stand, wusste er: Das ist meine Welt. Die richtig dicken Kicker haben es ihm angetan, beim legendären Air&Style Contest in Innsbruck stand er am Podest, seine Freestyle-Videos sind ein Augenschmaus. Ein ganz spezielles hat er vor kurzem fertiggestellt, es heißt „Local Surroundings“ und wurde fast ausschließlich im Zillertal gefilmt. „Wenn mich heute wer fragt, was das bisherige Highlight meiner Karriere war, dann muss ich sagen: dieses Video. Die Schönheit meiner Heimat herzuzeigen ist mir mehr wert als jeder Erfolg bei einem Contest. Wobei der Erfolg beim Air&Style natürlich auch ein ganz spezieller Moment war“, sagt er. 


Und Freeriden, das ist für Werni und Tom nicht bloß ein Freizeitvergnügen, es ist ihr Leben. Wie Werni war auch Tom früher als Pro Rider unterwegs, kennengelernt haben sie einander vor zwanzig Jahren als blutjunge Snowboarder der damals noch sehr überschaubaren Szene im Tal. Seit einigen Jahren legt Tom seinen Fokus aber auf das Visuelle: Shooten statt shredden. Die Kamera hatte er auch bei seinen vielen Reisen immer dabei, Tipps von den Profis holte er sich so nebenbei auf den weltweit stattfindenden Contests. Dann kam ein Kreuzbandriss, die sportliche Zwangspause war der endgültige Startschuss für die Fotokarriere. „Am Anfang nannten wir ihn einfach nur ‚Sunrise-Tom‘. Er war leicht übermotiviert und fast jeden Tag zu Sonnenaufgang schon auf irgendeinem Gipfel für sein Foto“, wirft Werni ein. Und stellt dann voller Enthusiasmus fest: „Wie cool ist es eigentlich, dass dein bester Freund gleichzeitig ein Top-Fotograf ist? Da entstehen an einem lässigen Tag ganz nebenbei zwei, drei Shots, die für ein Magazincover oder Instagram geeignet wären.“



Aber noch mehr als Freundschaft zählt im Gelände das absolute Vertrauen in deinen Buddy. Zum Freeriden gehört neben der entsprechenden Ausrüstung wie LVS-Gerät, Schaufel und Sonde vor allem viel Know-how. Auch ein Sicherheitstraining mit einem Bergführer ist ein wesentlicher Teil der Ride & Shoot Days. „Man muss sich einfach zu hundert Prozent auf den anderen verlassen können“, meint Tom. „Beim Shooten genauso wie beim Fahren.“ Ein entscheidender Vorteil ist, dass Tom das über die Jahre gesammelte Wissen eines Snowboardprofis so verlässlich mit sich herumträgt wie den Kamerarucksack samt Teleobjektiv. Wenn es zum Beispiel wieder mal an der Zeit ist, einen überdimensionalen Kicker in die Landschaft zu bauen, weiß er exakt, worauf es beim Shapen im Gelände ankommt. Weil er auch selbst drüberspringen könnte. Wir schnallen die Boards an und machen uns bereit für die Abfahrt. Eine lange Abfahrt: Weit, weit unter uns leuchtet verlockend türkis der Schlegeis-Speichersee, das Ziel unserer Freeride-Mission. Mit einem Jauchzer tauchen wir ein in ein großes, endloses Weiß, und schon nach den ersten Schwüngen wird klar, was Werni und Tom antreibt, warum sie dieses Gefühl immer und immer wieder suchen: Es gibt einfach nichts Besseres als den einen, perfekten Turn im Pulverschnee.

Bild: Tom Klocker & Simon Schöpf und Text: Simon Schöpf
Zillertal Magazin Ausgabe Winter 2020/21

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