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Geschichten zum Staunen

Kunst am Berg

Träumer und Rebell

Von Barcelona über Berlin ins Zillertal. Der Maler Anton Unai folgte dem künstlerischen Ruf aus den Bergen und lebt auch hier seine Vision von Poesie, Provokation und einer besseren Welt.


"Chaotisch“, grinst die neunjährige Laia frech. Das Mädchen sitzt am Mittagstisch der Kristallhütte, und während ihr Vater, vom Kaiserschmarrn abgelenkt, nach den passenden Worten sucht, trägt sie aus dem Bauch heraus ihre Wahrnehmung bei. Der Maler Anton Unai nickt. Seine Tochter kennt ihn. Sein Wesen. Seinen Stil. Kunstverständige definieren das Werk des 46-jährigen Spaniers ungefähr so: „Er zelebriert eine visuelle Poetik von spielerischer Leichtigkeit und rebellischer Provokation.“ Anton selbst beschreibt sein Malen als „intuitiv, frei, ausdrucksstark, immer mit einer Botschaft“. Es ist ein prachtvoller Tag. Keine Wolke am Himmel. Das Zillertal eben. Wir sitzen auf 2.147 Metern und lassen unsere Blicke über das sagenhafte Bergpanorama schweifen. Anton ist mit seinen Töchtern Laia und Elina, 11, hier, das Skifahren ist für das Trio ein besonderes Vergnügen. „Ich liebe es. Und es ist nie zu spät, sich neuen Herausforderungen zu stellen“, lächelt Anton. Mit der Malerei war es nicht viel anders.



Den Spiegel vorhalten. In Barcelona geboren, übersiedelte der junge Mann bald nach England, wo er Politikwissenschaft studierte. Später verlegte er seinen Wohnsitz nach Berlin und wurde journalistisch tätig. Die Konzeption des Kunstmagazins „art“ brachte ihn Schritt für Schritt zur Entscheidung, selbst künstlerisch aktiv zu werden. „Ich hatte das Gefühl, dieser Welt auf meine Art den Spiegel vorhalten zu wollen“, erinnert er sich. Der Einfluss der Politik hat ihn dabei nie verlassen. Aber nicht jener Politik, wie wir sie im Alltag begreifen. „Mich interessiert die Philosophie dahinter“, sagt er. „Wie Menschen andere Menschen behandeln, wie wir Kulturen verstehen, Kindern begegnen, das ist Politik. Alles, was wir lieben, ist politisch.“

„Ich liebe die Spiritualität der
Berge, das Feuer der Natur, die
Stille. Und auch die Extreme.“

Anton Unai

Zillertaler Familie

Ins Zillertal kam Anton Unai dank einer Einladung. Stefan Eder, Chef der Kristallhütte, folgt seit zwölf Jahren einer Leidenschaft: „Wir bieten Künstlern die Möglichkeit, sich am Berg zu präsentieren und diesem besonderen Ort immer wieder ein neues Flair einzuhauchen.“ Und so lernte Anton die künstlerische Idee als Geschenk zu betrachten: „Das ist wie eine Familie hier. Ich habe mich im Zillertal sofort wie daheim gefühlt.“ Was auch am Kaiserschmarrn liegen mag, den der Vater und die beiden Töchter flott verputzt haben. Auf Elina wartet nach dem Skirennen die Preisverleihung, und Anton scheint aufgeregter als das Kind. Wiewohl er die Bergwelt als Künstler fernab der Pisten betrachten will. „Ich liebe die Spiritualität hier oben, das Feuer der Natur, die Stille. Und auch die Extreme.“


Und genau diese Gedankenwelt ändet sich auch in seinen Bildern. Nicht denken, nur tun, ohne Konzept, einfach der Intuition folgen, das ist sein künstlerisches Credo. „Es brennt in meinem Kopf und in meiner Seele“, sagt er. Und wenn ihm das Bild nicht gefällt, übermalt er es. „Ich bin sehr schnell, erschaffe zwischen zwei- und dreihundert Bilder jedes Jahr. Und manchmal kommt dabei Unsinn heraus. Aber ich will auf der Leinwand immer etwas riskieren, nicht in Schablonen verharren.“



Glauben und fordern. In Berlin verdient Anton Unai als kreativer Werber sein Geld. Die Malerei ist für einen Mann wie ihn, der in London und Paris, in Wien und New York ausstellte, pure Hingabe. Ob ein Bild für 10.000 oder für 100 Euro verkauft wird, soll niemals den Wert seiner Arbeit definieren. Also lacht Anton und sagt: „Ich bin keine Diva.“ Lieber will er ein Träumer sein. Und daran glauben, dass es sich immer lohnt, mit allem, was das Schicksal bereithält, für eine bessere Zukunft zu wirken. „Es geht darum, welche Welt wir unseren Kindern hinterlassen wollen. Und dabei sollten wir sehr fordernd sein.“ Dann schnallt er die Ski an. Winkt. Fährt los. Und ruft uns zu: „Ich muss zur Siegerehrung. Zum Lächeln meines Kindes. Nichts ist wichtiger als das.“

Bild: Christoph Johann und Text: Michael Hufnagl
Zillertal Magazin Ausgabe Winter 2020/21

 

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