Geschichten zum Staunen
Advent zum Anfassen
Und im Zillertal haben sie einen ganz besonderen Stellenwert! Denn als Kaiser Joseph II. vor rund 240 Jahren kirchliche Weihnachtskrippen verbot, machten ihm die Zillertaler einen kräftigen Strich durch die Rechnung. Heute kann man in der Pfarre Mayrhofen bei Pfarrer Jürgen Gradwohl auf Spurensuche gehen.
Ende des 18. Jahrhunderts regierte Kaiser Joseph II. das Land. Er war wahrlich kein Freund der kunstvollen Weihnachtskrippen, die alljährlich zur Adventszeit die Kirchen des Landes schmückten und so an Jesu Geburt erinnerten. Ausgerechnet diese von Hand meisterlich gefertigten Werke waren ihm ein Dorn im Auge, weiß Jürgen Gradwohl, Pfarrer von Mayrhofen. Der Grund: Die figürliche Darstellung war ihm zu kindisch.
So kam es, dass die Weihnachtskrippen per kaiserlichem Erlass aus den Gotteshäusern des Landes verbannt wurden. Doch die Zillertaler ließen sich schon damals nicht in ihren Glauben pfuschen – schon gar nicht vom Kaiser. Die Gläubigen wussten sich rasch zu helfen und schufen eigene, kleinere Krippen, die sie zu Hause aufstellen konnten. Somit wanderten die Krippen dem Kaiser sei Dank von den Kirchen in die privaten Gemächer.
Jürgen Gradwohl, Pfarrer Mayrhofen
Mittlerweile sind Weihnachtskrippen freilich wieder in den Kirchen beheimatet. In der Pfarre Mayrhofen stellt Pfarrer Jürgen Gradwohl seit vielen Jahren seine beständig wachsende Sammlung aus (1. Dezember bis 2. Februar). Mit viel Liebe präsentiert der Fünfzigjährige im Advent seine Schmuckstücke und variiert sogar jede Woche die Szenen seiner Krippen, um so die Weihnachtsgeschichte mittels Krippenfiguren nachzuerzählen. Schließlich transportieren Krippen das Weihnachtsgeschehen und die Menschwerdung Jesu Christi eindrucksvoll ins Hier und Jetzt: „Mit den Krippen wird die Weihnachtsbotschaft verbildlicht übertragen“, sagt er bestimmt. Nachsatz: „Sie sind gelebte Tradition!“ Und in Anbetracht der Historie sind sie gerade im Zillertal auch ein bisschen gelebte Revolution.
Jene Kunstwerke, die der Pfarrer sammelt, ganz besonders: Sie sind kurios und niemals gewöhnlich. Manche klein, andere groß. Robust, filigran. Bloß ein Detail eint sie alle: Das Jesuskind wird stets ins Zentrum gerückt. Was rundherum geschieht, obliegt der Kreativität des jeweiligen Künstlers. So können Krippen ganze Räume füllen und aus hunderten biblischen Figuren bestehen, oder sie zeigen bloß die Familie Jesu. Generell sind vor allem große Barockkrippen ob ihrer feinen Schnitzkunst begehrt. Doch diese sind rar. „Deshalb lasse ich mich von den Krippen finden – und halte auf meinen Reisen die Augen offen“, erzählt Gradwohl. „Je verrückter eine Krippe ist, desto größer ist meine Faszination.“ Zuletzt erstand er auf einem Weihnachtsmarkt in Sevilla eine moderne Krippe aus Ton. Sie zeigt, wie Josef mit Maria, Jesus und sogar Ochs und Esel auf einem Motorroller herumkurvt.
Vom „Krippefieber“ gepackt wurde Gradwohl übrigens schon bei seiner Priesterweihe. Damals bekam er die erste Krippe geschenkt. Seither möchte er den mittels Handwerk sichtbar gemachten Glaubensfunken überspringen lassen. Deshalb freut er sich über jeden interessierten Besuch, um diesen mit dem gänzlich ungefährlichen „Krippevirus“ sozusagen anzustecken.
Bild: Carlos Blanchard und Text: Johannes Stühlinger
Zillertal Magazin Ausgabe Winter 2019/20
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