Unterkunft im Zillertal finden?
Zimmer

Geschichten aus dem Naturpark

Naturpark erleben

Der mystische Wald

An einem prächtigen Sommertag eintauchen in die bezaubernde Welt der Glocke. Fauna und Flora im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen führen uns zurück in eine Zeit lange vor uns.


Als „erstaunlich und extrem abwechslungsreich“ beschreibt Frederick Manck die Glocke. Er ist einer von zwölf Bergwanderführern des Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler Alpen. Der Name dieses 33 Hektar großen, geschützten Landschaftsteils in Finkenberg deutet auf dessen glockenartige Form hin – wenn man aus der Distanz darauf blickt. Betritt man die Glocke, lässt sich zu allen Jahreszeiten Wunderbares entdecken: Im Frühjahr treiben die Knospen aus. Im Sommer pulsiert das Leben der Tiere, und es zeigen sich „Orchideen wie die Breitblättrige Stendelwurz oder andere schöne Blumen wie die Türkenbundlilie. Besonders Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten sind von deren Schönheit angetan“, gibt Freddi ganz den Botaniker. Im Herbst bezaubert das Farbenspiel der Blätter, und im Winter strahlt diese Gegend eine einzigartige Ruhe aus. 



„Eine Wanderung durch die Glocke lässt Geist und Körper erholen.“ Denn die meisten Menschen kennen nur noch das ermüdende Gehen über Straßen. Bewegen wir uns auf Waldboden, glauben wir zu schweben. „Dazu kommt dieser wunderbare Geruch. Hier riecht es genau so, wie wir uns frische Luft vorstellen. Scheint die wärmende Sonne durch die Baumkronen und tanzt das Licht mit den Blättern, erinnert uns das an einen Blick durch ein Kaleidoskop.“ Wellness in reinster Form und ein Ausflug in die Urgeschichte.

„Es ist keinesfalls
ein Jurassic Park.
Aber hier
wird Geschichte
lebendig.“

Freddi Manck

Grüne Lunge

Außergewöhnliche geologische Aktivitäten ließen dieses Gebiet entstehen. Der Tuxbach hat sich in Jahrmillionen nach unten gegraben und seine Spuren hinterlassen. Während im Zillertal Gneis und Granit (hartes Urgestein) dominieren, ist es hier der viel weichere Kalkstein. Der Hochstegenkalk zieht sich vom Olperer bis zum Brandberger Kolm und weiter Richtung Gerlos. „Auf den Felsbändern lassen sich – nur im Kleinen – außerdem Landschaften vor Millionen von Jahren entdecken. Es ist kein Jurassic Park. Trotzdem wird hier Geschichte lebendig.“ Der Wald in der Glocke ist einer jener Schluchtwaldtypen, die es laut Freddi nur dreimal im gesamten Alpenraum gibt. Buche, Esche, Sommer- und Winterlinde, Ahorn, Ulme, Fichte und Tanne finden in einer Art Hydrokultur perfekte Bedingungen vor. Dieses Naherholungsgebiet ist zudem eine Umgebung, in der man möglicherweise auch dem Schwarzspecht bei der Arbeit zuhören oder vielleicht sogar zusehen kann.


Genauso fleißig sind die unzähligen Bodentiere. Wanzen und Käfer bereiten den Boden auf, fühlen sich in dieser grünen Lunge wohl. Von den außergewöhnlichen Lebensbedingungen ist auch der Smaragdgrüne Regenwurm angetan. „Dieser Verwandlungskünstler wechselt seine Farbe im Lauf des Lebens mehrfach. Rosafarben als Baby, im Alter von einem Jahr violett. Später gelb, rot oder grün. Mit Erreichen der Geschlechtsreife (mit zwei bis drei Jahren) zeigt er sich in einem prächtigen Smaragdgrün. Er hat eine Vorliebe für Buchen, und davon gibt es hier zur Genüge. Wer den ‚Star-Wurm‘ mit dem lateinischen Namen Allolobophora smaragdina einmal live erleben möchte, hat im Frühjahr die besten Chancen dazu“, ist Freddi begeistert.



Das Wissen, dass es in der Glocke einst völlig anders ausgesehen hat, macht dieses Kleinod in Finkenberg so faszinierend. „Davon zeugen heute noch eine Menge ungewöhnlich gewachsener Buchen, die es in ihrer ‚Kindheit‘ nicht immer leicht hatten. Denn über viele Jahre haben die Menschen das Gebiet für ihr eigenes Überleben intensiv genutzt.“ Mit dem Holz haben sie unter anderem die Teufelsbrücke errichtet. Dieses Zeugnis der Baukunst früherer Jahre überbrückt die Schlucht über den Tuxbach und verbindet die Ortsteile Persal und Dornau. Der Sage nach mussten die Bauern für den Bau der Brücke einen Pakt mit dem Teufel schließen: Das erste Lebewesen, das die Brücke überqueren sollte, hatte der Teufel für sich reklamiert. Doch er fuhr wütend zurück in die Tiefen der Schlucht, denn mit einem alten Ziegenbock hatte er ganz und gar keine Freude. Umso größer ist unsere Begeisterung. Für ein Juwel namens Glocke.

Bild: Bernhard Huber und Text: Florian Warum
Zillertal Magazin Ausgabe Sommer 2021

Noch mehr Geschichten aus dem Zillertal

Übersicht Blog

Hier gibt es alle Geschichten aus dem Zillertal auf einem Blick

Mehr erfahren
Schnitzereien für die Ewigkeit

Wie kein Zweiter im Zillertal beherrscht Thomas Rauch ein uraltes Handwerk: Aus Geweihen fertigt er wunderhübsche kleine Kunstwerke. Uns hat er verraten, wie er das macht.

Mehr erfahren
Winterzauber Ginzling

Das Bergdorf, wo Langlaufen, Wandern und Rodeln zum sagenhaften Naturerlebnis werden.

Mehr erfahren
Servus die Radeln

Zwischen duftenden Wiesen, immer am Fluss entlang, führt der Zillertal-Radweg zu Spiel, Spaß und Genuss.

Mehr erfahren

Das Zillertal im Überblick

Zillertal
Das Zillertal

Willkommen im Zillertal! Wo Sonne, Schnee und Gastlichkeit zum Sinn des Lebens werden und die große Freiheit zum Loslassen verführt.

Mehr erfahren
Zillertal
Zillertal Newsletter

Unser Newsletter versorgt dich mit tollen Infos rund ums Zillertal. Erhalte die besten saisonalen Tipps, Infos aus den Skigebieten und über die Sommerbergbahnen und vieles mehr.

Jetzt anmelden
Zillertal
Gastgeber & Hotels

Finde die passende Unterkunft für deinen perfekten Urlaub im Zillertal - vom gemütlichen Privatzimmer bis zum luxuriösen 5***** Hotel.

Mehr erfahren
Zillertal
Anreise

Das Zillertal liegt im Westen Österreichs und ist das breiteste südliche Seitental des Inntales. Komm sicher und komfortabel ins Zillertal.

Mehr erfahren

Der perfekte Begleiter für deinen Urlaub: Im Sommer und im Winter

Zillertaler Superskipass
Mehr erfahren
Zillertal Activcard
Mehr erfahren