Geschichten aus dem Naturpark
Natur erleben
Dem Berg auf Tourenskiern begegnen, ganz im Einklang mit der Natur. Markierte Schutzzonen, präparierte Routen und das Wissen der Zillertaler Bergführer machen’s möglich.
Die Ruhe. Das Glitzern. Das Knirschen. Aufatmen, das Gefühl von Freiheit. Weiter, immer weiter, Schritt für Schritt. Es geht bergauf. Ja, die bezwungenen Höhenmeter machen sich in den Oberschenkeln bemerkbar, doch das Gefühl von Grenzenlosigkeit und die Vorfreude auf die Abfahrt treiben an. Wer eine Skitour unternimmt, entdeckt Bergwelten, in denen die Natur unberührt ist – zumindest beinahe.
Es ist ein stilles Vergnügen, mit den Fellen an den Skiern Spuren im jungfräulichen Schnee zu ziehen. Stille, die guttut. Und eine Stille, die notwendig ist. Schließlich führen Skitouren durch den Lebensraum von Wildtieren, für die jetzt eine harte Zeit ist. Die Temperaturen sind winterlich, das Futter liegt unterm Schnee. Also müssen Schneehase und Kollegen alles tun, um Kraft zu sparen. Wer plötzlich in ihr „Wohnzimmer“ platzt, verursacht den Tieren Stress, der an den Energiereserven zehrt, die sie im Winter brauchen. Apropos „ins Wohnzimmer platzen“: Hunde müssen bei der Skitour immer an der Leine bleiben. Denn da sind etwa die Schneehühner, denen im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen ein eigenes Forschungsprojekt gewidmet ist. Sie sind wahre Meister der Tarnung und graben sich, wie ihre gefiederten Genossen, die Birkhühner, im Bereich der Baumgrenze im Schnee eine Art Tunnel. Hier überstehen sie die Wintertage. Der Schneehase im strahlend weißen Winterkleid verschmilzt förmlich mit seiner Umwelt und wird so gut wie unsichtbar, Steinböcke wählen Grate und Bergrücken als Lebensraum. Bei Sonnenaufgang und in der Dämmerung sollten Tourengeher diese Bereiche meiden, denn diese Zeit nutzen die Wildtiere für Nahrungsaufnahme und wichtige Ruhephasen. Für Erholungsuchende, die gern auf eigene Faust unterwegs sind, wurden in Tux, auf der Route von Juns zur Löschbodenalm Leitsysteme errichtet, die Schutzzonen ausweisen, die nicht betreten bzw. befahren werden sollen.
Willi Seifert, Geschäftsführer des Naturparks: „Es geht um ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur. Wobei der Begriff Natur die Tierwelt genauso miteinschließt wie unsere Kulturlandschaft. Denn es gilt, Wildruhezonen, Aufforstungs- und Jungwuchsflächen zu schützen.“ Schilder im Naturpark weisen einen rücksichtsvollen Weg durch die Natur, die Routen sind markiert, aber nicht präpariert. Auch wer die Tour mit einem Bergführer plant, kann die herrliche Zillertaler Bergwelt naturschonend erfahren. Die Experten der Region kennen das Gelände und seine Besonderheiten und können Tourengeher an magische Orte führen, die für sie sonst unentdeckt blieben.
Bergführer Stefan Wierer: „Es ist außerdem wichtig, die Tour für einen Zeitpunkt zu planen, wenn die besten Voraussetzungen herrschen. So erreichen wir die größtmögliche Sicherheit und sorgen dafür, dass unsere Gäste die schönsten und ursprünglichsten Bergerinnerungen mit nach Hause nehmen.“ Eine weitere Möglichkeit, achtsam aufzusteigen und abzufahren, gibt’s in Hochfügen. Hier warten markierte Aufstiegsspuren auf die Skitourengeher, die Routen garantieren beste Ausblicke auf die umliegende Bergwelt. Ein neu installiertes Pistentouren- Leitsystem zeigt auf Tafeln den Weg, die zu überwindenden Höhenmeter und die Entfernung zum Ziel an. Der Aufstieg am Pfaffenbühel beginnt in Hochfügen auf 1.480 Meter und dauert auf einer Länge von vier Kilometern etwa zwei Stunden. Dabei sind rund 830 Höhenmeter zu überwinden. Eine andere Route führt von der Talstation der 6er-Sesselbahn Holzalm auf fünf Kilometern bis zur Bergstation 900 Höhenmeter nach oben. Wer sich mit dem Wissen über die Besonderheiten der Natur im Winter zu einer Skitour im Zillertal aufmacht, der kann die stille Pracht dieses einzigartigen Landstrichs rundum genießen. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug, Herzschlag für Herzschlag. Und mit ein wenig Glück ein leises Quaken hören – kein Frosch, sondern das Schneehuhn im sicheren Winterquartier.
• Folge den Schildern, die dir den besten Weg durch die Natur zeigen, oder unternimm deine Tour mit einem geprüften Zillertaler Bergführer.
• Beweg dich leise.
• Halte dich von Fütterungszonen fern, beobachte Wildtiere aus der Ferne, folge ihren Spuren nicht.
• Umfahre Aufforstungs- und Jungwuchsflächen.
• Mach dich nur bei ausreichender Schneelage auf den Weg – die Vegetation reagiert im Winter sehr empfindlich.
• Halte deinen Hund an der Leine.
• Bedenke, dass Orangenund Bananenschalen bis zu drei Jahre brauchen, um zu verrotten – wirf sie daher nicht in der Natur weg.
Text: Gundi Bittermann Foto: Max Draeger
Zillertal Magazin Ausgabe Winter 2022/23
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