Geschichten zum Staunen
Trailrunning
Wer es noch nicht getan hat, sollte schleunigst damit anfangen! Die Rede ist vom Trailrunning – dem Jogging in den Bergen. Und weil das Zillertal für diesen Trendsport wie gemacht ist, kommt naturgemäß einer der besten Trailrunner der Welt aus Mayrhofen: Markus Kröll. Wir haben ihm auf die Beine geschaut.
Durch die Natur zu laufen ist mit nichts zu vergleichen! Zumindest laut Markus Kröll, einem der erfahrensten Bergläufer Österreichs. Der 46-Jährige ist maßgeblich daran beteiligt, dass Joggen in den Bergen unter dem Namen „Trailrunning“ einen Mega-Boom erlebt. „Hier in meiner Heimat Mayrhofen und im gesamten Zillertal sind die Bedingungen für Anfänger und Profis perfekt“, weiß er. Also haben wir dem Laufmeister zehn wichtige Tipps fürs Joggen über Stock und Stein entlockt.
1 Was ist für dich am Trailrunning so faszinierend?
Wenn du nach dem Lauf oben auf dem Gipfel stehst, ins wunderschöne Zillertal blickst, wenn es da ganz leise ist, dann bin ich einfach glücklich. Das ist immer wieder aufs Neue ein faszinierender Moment. Davon kann ich einfach nicht genug
bekommen. Es ist also die Kombination aus Sport und Naturerlebnis.
2 Was macht das Zillertal für dich als Trailrunner so besonders?
Ich empfinde es als Privileg, einfach aus meiner Tür in Mayrhofen raus in die schönste Natur laufen zu können. Hier findet man jedes Terrain vor – Wege, Wiesen, Moos und Wald. Und wenn man dann ins hintere Zillertal kommt, sich der Blick Richtung Alpenhauptkamm öffnet, bleibt wohl dem hartgesottensten Naturburschen der Mund vor Staunen offen.
3 Was, wenn man nicht so ortskundig ist wie du?
Da hab ich einen perfekten Tipp: Direkt hier in Mayrhofen gibt es den wunderbaren und perfekt beschilderten „Easy Trail“. Das ist eine Laufstrecke, die für jeden – vom Anfänger bis zum Profi – alles zu bieten hat. Man kann sich das passende Stück herauspicken – und sich auch sicher nicht verlaufen.
4 Was muss man als Anfänger beachten?
Wichtig ist, dass man sich nicht überfordert. Am Anfang nicht gleich starke Steigungen suchen, sondern lieber am Berg entlanglaufen. Also alles Schritt für Schritt und nicht mit falschem Leistungsdruck angehen. Wenn man sich dabei stresst, verliert man womöglich die Freude an diesem tollen Sport, bevor es noch richtig losgegangen ist.
5 Welche Ausrüstung brauche ich fürs Trailrunning?
Eine der besten Facetten an diesem Sport ist: Die Ausrüstung ist nicht teuer, und man kann sie lange nutzen. Wichtig ist, dass man einen Rucksack, der wirklich gut sitzt, dabeihat, mit Wasser, Kappe, Regenjacke, Regenhose und Erste-Hilfe-Set. Vor allem, wenn man allein unterwegs ist, macht ein Handy natürlich Sinn. Außerdem empfehle ich eine GPS-Uhr, die die Laufstrecke aufzeichnet. Das Wichtigste aber ist der Schuh: Der muss gut sein! Mein Tipp: Vorher eine Fußanalyse in einem Fachgeschäft machen und danach den richtigen Schuh wählen!
6 Warum brauche ich dafür eigene Schuhe?
Bei einem Trailrunning-Schuh ist die Sohle nicht so hoch wie bei einem klassischen Laufschuh, da die Dämpfung vom weichen Untergrund übernommen wird. Das ist insofern wichtig, weil man durch den niedrigeren Absatz weniger leicht umknöchelt. Darauf sollte man im natürlichen Terrain einfach wirklich achtgeben. Und: Ich empfehle jedem, zwei Paar Schuhe zu haben, um so den Fuß ideal zu schonen. Das liegt daran, dass ein Schuh ungefähr 24 Stunden braucht, um sich nach einem Lauf wieder zur optimalen Form zurückzubilden. Außerdem ist das auch für die Fußmuskulatur besser, da sich der Fuß somit nicht an einen einzelnen Schuh gewöhnen kann, sondern sich immer neu auf das andere Modell einstellen muss.
7 Welche Lauftechnik ist beim Trailrunning wichtig?
Die Technik ist beim Jogging in den Bergen etwas anders als beim Laufen auf der Straße. Bergauf sollte man keinesfalls voll in die Steigung hineinlaufen, sondern bewusst das Tempo reduzieren. Optimal wäre es, den Schritt zu verkürzen – wir reden dann vom „Trippeln“. Erst wenn man auf die Steigung eingestellt ist, kann man wieder Geschwindigkeit aufnehmen. Außerdem sollte man darauf achten, das Gewicht auf die Zehenballen zu verlagern. Besonders spannend ist das Bergablaufen: Dabei läuft man fast nur auf dem Vorderfuß! Wenn das Gelände nicht zu schwierig ist, setzt man den Vorfuß auf und rutscht leicht weiter. Wir reden dabei vom „Driften“. So verliert man kaum an Geschwindigkeit, nimmt aber gleichzeitig den ganzen Druck vom Knie. Man ist dann gelenkschonend unterwegs!
8 Was muss ich besonders beachten?
Besonders wichtig ist es, sich auf die Umgebung bewusst einzustellen. Ich bleibe gerne stehen, genieße schöne Orte oder Momente und schaue mich dabei gut um. Man muss wirklich weit vorausschauen, auf „halbe Sicht“ laufen, wie beim Autofahren. Die Geschwindigkeit also stets so weit reduzieren, dass man jederzeit ohne Probleme anhalten oder ausweichen kann. Viele machen den Fehler, dass sie beim Hintereinanderlaufen zu wenig Abstand halten. Das ist hier aber wichtig, um auf den Untergrund auch achten zu können. Konzentration ist bei diesem Sport alles!
9 Darf man zwischendurch auch gehen?
Viele sagen: Man darf beim Laufen keinesfalls stehen bleiben oder gehen. Das ist beim Trailrunning aber einfach nicht clever. Im Gegenteil, das gehört zu diesem Sport dazu! Wenn es etwa steil bergauf geht, dann ist es intelligent zu gehen, statt zu laufen! Erstens senkt man so den Puls, zweitens stellt man sich besser und schneller auf die Steigung ein, und drittens findet man viel eher den für sich idealen Rhythmus. Ich selbst gehe auch sehr viel. Vor allem, wenn das Terrain für mich neu ist oder ich eine große Distanz abspulen möchte. Außerdem kann man so das Panorama wunderbar genießen.
10 Was bringt mir Trailrunning eigentlich?
Es ist gut für die Gesamtkonstitution, vor allem für den gesamten Stützapparat. Besonders die Fußmuskulatur wird gefordert. Da Trailrunning-Schuhe viel weicher sind und der Untergrund ständig wechselt, muss der Fuß mehr arbeiten. Was aber kaum jemand bedenkt: Weil man ständig hochkonzentriert die Umgebung im Auge haben muss, trainiert man konstant die beiden Gehirnhälften! Laufen auf dem Berg bringt auf jeden Fall mehr als normales Laufen auf der Straße. Außerdem: Was gibt es Schöneres als diese Kombination aus Sport und Naturerlebnis? Ich sage: Egal was du im Zillertal machst, lass dir diese Gelegenheit nicht entgehen – und erlebe das Gefühl, die Freiheit zu Füßen zu haben.
Bild: Tom Klocker und Text: Johannes Stühlinger
Zillertal Magazin Ausgabe Sommer 2019
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