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Geschichten der Zillertaler Tradition

Almabtrieb

Schmucke Heimkehr

Wenn die Nächte wieder länger und die Tage kürzer werden, ist auch für die Kühe auf den entlegenen Almen der Sommer vorbei. Dann wird im Zillertal der Abtrieb in die heimatlichen Stallungen eindrucksvoll zelebriert. Und das hat einen guten Grund: Die Tiere sind für die Almwirtschaft von größter Bedeutung!


Es ist ein besonderer Moment für Stefan Wildauer, wenn er – zum letzten Mal für diesen Sommer – vor die Holzalm auf 1.900 Meter Seehöhe tritt, die laue Luft einatmet und Richtung Tal blickt. Ein Moment, der den Anfang vom Ende eines sommerlichen Idylls einläutet. Es ist Ende September, und die gut 45 Milchkühe seiner Herde werden in wenigen Augenblicken ihren Marsch vom sommerlichen Weideparadies hinab in die schützenden Stallungen antreten. Der Winter kommt!



Glückliche Kühe lassen Bauern strahlen

Es war ein Sommer, wie er im Bilderbuch steht. „Das tolle Wetter hat den Tieren große Freude bereitet“, sagt der 41-jährige Viehbauer. Das wiederum hat ihm, seinem Vater Johann und der ganzen Familie die Zeit auf der Hochalm versüßt. „Wenn es den Tieren gut geht, geht’s uns Bauern auch gut“, weiß Stefan Wildauer. Und so ist der Tankwagen der Heumilch-Sennerei Fügen alle zwei Tage mit viel frischer Milch von dannen gefahren. „Alles reinste Heumilch. Daraus wird im Tal der hochwertige Bergkäse hergestellt“, ist der Landwirt stolz. Denn seine Milch muss richtig natürlich sein, sonst wird’s nichts mit dem Käse bester Qualität, erklärt er: „Wenn die Tiere Silofutter bekommen würden, kann man aus ihrer Milch keinen Bergkäse herstellen. Dann gibt es nämlich ein Problem mit der Vergärung!“

„Aus unserer Heumilch wird
im Tal, in der Sennerei Fügen,
feiner Bergkäse gemacht.
Ein Käse, den es mit Milch
aus Silofutter gar nicht
geben würde!“

Stefan Wildauer, Landwirt

Dementsprechend sind Wildauers Kühe für die Milch- und Käseproduktion enorm wichtig. Für den Erhalt der Almen ebenso, weiß er: „Die Bewirtschaftung der Almen durch Kühe und Rinder ist auch für die Berge wichtig.“ Die Tiere sind in Wahrheit natürliche Landschaftsgärtner und verhindern durch das Abgrasen die Erosion durch Wind und Wetter. Viele Gründe, um den Tieren, den Sennern und allen, die an der Almwirtschaft beteiligt sind, heute ganz herzlich „Danke“ zu sagen. Mit einem Almabtrieb, der vor allem ein fröhliches und traditionelles Freudenfest ist. Mit Musik, feinen Schmankerln und richtig viel gutem Käse natürlich.


Feinste Handarbeit als dankbare Geste. Ein Fest, das am Oberhubenhof der Familie Wildauer den alljährlichen Höhepunkt darstellt. „Darin liegt unser ganzer Stolz“, wirft Stefans Frau Barbara nun ein. Sie hat, unterstützt von ihren vier Töchtern und dem Rest der Familie sowie der Ortsbauernschaft Pankrazberg, in den letzten Tagen alles dafür vorbereitet. Vor allem wurde der prachtvolle Schmuck der Kühe von Hand gefertigt. „Wir verwenden nur Zweige und Blumen von der Alm oder vom Hof“, erzählt sie stolz. Also Latschenzweige, Almrosen und was sonst an schmuckem Naturgut zu finden ist. Das wird dann mühsam Schritt für Schritt zu sogenannten „Kronen“ verflochten und allen Leittieren vor dem Abtrieb aufgesetzt.



Wenn das Tal ruft, bleibt die Sehnsucht. Gerade wurden Barbara und alle anderen, die emsig mithelfen, mit ebendieser Arbeit fertig. Die Tiere sind prachtvoll geschmückt, die Männer packen ihre mannshohen Treibstöcke fester an. Los geht’s. Richtung Tal. Stefan atmet tief durch, seufzt ein letztes Mal, und das bedeutet so viel wie: „Es gibt einfach nichts Schöneres als den Sommer auf der Alm. Möge der nächste genauso wunderbar werden wie dieser.“ Dann ruft er ein Kommando und stapft mit festem Schritt los. Richtung Tal. Richtung Winter.


Bild: Thomas Straub und Text: Johannes Stühlinger
Zillertal Magazin Ausgabe Sommer 2019

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